Noch am gleichen Tag des ersten Gesprächs zur Finanzierung war es soweit: Ich treffe mich mit meinem Bien-Zenker Berater Frank Weinmann im Musterhaus Zweibrücken, um ein Angebot zu erhalten und den Werkvertrag zu unterschreiben.
Etwas mehr als eine Woche zuvor habe ich Herrn Weinmann beim „Open House“ eines Kollegen alle Informationen für mein persönliches Traumhaus vorgestellt. Und nun lagen ihm alle Zahlen vor, um mir zwei Angebote zu präsentieren. Jeweils für einen kleinen Grundriss und einen großen Grundriss.

Hier nochmal als Info: Ich habe mich bewusst für die zeitnahe Unterzeichnung des Werkvertrags entschieden, da ich so auf die baldige Beantragung einer KfW Neubau Förderung gehofft habe, welche zu diesem Zeitpunkt angeblich kurz vor dem „Ende“ stand. Mein Berater hat mir schon vorher zugesichert, dass der Vertrag mit einem Rücktrittsrecht versehen wird, welches greift, sofern ich keine Förderung erhalten sollte. Natürlich muss man normalerweise ein solches Angebot nicht direkt unterschreiben.

Das Musterhaus Zweibrücken

Als Treffpunkt wurde das Musterhaus in Zweibrücken gewählt, da es ein passendes Ambiente für das Gespräch bietet. Dazu konnte ich hier noch ein paar Eindrücke sammeln und mir Details ansehen wie den Technikraum, Nutzung von Bodenbelägen, Wandfarben, Bad Armaturen oder Beleuchtung.
Nach einer sehr netten Begrüßung durch den Berater habe ich mir kurz die Zeit genommen, um einige Bilder in den Räumlichkeiten des Musterhauses aufzunehmen. Dabei habe ich einige Dinge entdeckt, die für mich spätestens bei der Bemusterung wieder relevant werden. Entweder, weil ich sie auch so umsetzen möchte oder genau so nicht umsetzen will:
– Die Beleuchtung war in den Räumen mit nur einem Deckenauslass deutlich zu schwach. Räume mit Spots (Bad, WC, Flur) waren dafür sehr angenehm und gleichmäßig ausgeleuchtet. Wenn ich meinen Kollegen richtig verstanden habe, könnte für eine solche Beleuchtung jedoch rund 50-60€ pro Spot (!) fällig werden.
– Laminat Böden (wie im DG) wirken zwar schön warm, großformatige Fliesen (wie im EG) sind jedoch tatsächlich eher nach meinem Geschmack – Gerne auch im gesamten Haus.
– Eine komplett holzfarbene Treppe gefällt mir nicht so gut. Ich hätte lieber mehr weiße Akzente und weniger Rundungen
– Akzentfarben im Bad sind prima!
– Extravagante Bad Keramik und Armaturen scheinen möglich zu sein. Ich brauche nichts ganz so ausgefallenes, jedoch hoffe ich auf die für mich passenden Maße und Formen bei Waschbecken, Badewanne und Dusche.

  • Bien-Zenker Musterhaus Zweibrücken CONCEPT-M 145. Erdgeschoss Eingangsbereich.
    Bien-Zenker Musterhaus Zweibrücken CONCEPT-M 145. Erdgeschoss Eingangsbereich.

Das Angebot

Herr Weinmann hat mich vor der Präsentation beider Angebote schätzen lassen, wo man sich preislich so befinden könnte. Ich habe mit Preisen zwischen 450-550.000€ gerechnet und er war überrascht, dass meine Schätzung relativ realistisch war.
Daher hat er mir nun beide Angebote vorgestellt. Beide Grundrisse basieren nahezu 1:1 auf meiner individuellen Grundrissplanung. Leider beinhalten die Angebote weder Garage noch Balkon, sondern nur das Haus alleine – Dazu gleich mehr.
Um das wichtigste schon einmal vorweg zu nehmen:
Der Preis für den kleinen Grundriss (~150m²) liegt bei rund 422.000€ und der Preis für den großen Grundriss (~190m²) liegt bei rund 485.000€ – Schlüsselfertig, bzw. Einzugsfertig.
Wichtig sind aber natürlich die Details der Angebote. Das erste, was mich wirklich überrascht hat, war die nahezu exakte Umsetzung meiner Wunschgrundrisse. Bis auf wenige Zentimeter haben die Grundrisse mit meinem Entwurf übereingestimmt. Das freut mich natürlich aus zwei Gründen. Einerseits, weil so tatsächlich mein „Traumhaus“ umgesetzt werden kann und andererseits weil meine Arbeit in der Architektur Software nicht abwegig oder stümperhaft war.

Ich habe hier mal nur die Grundrisse des großen Entwurfs angehängt, da ich mich letztlich dafür entschieden habe, diesen als Vertragsgrundlage zu nutzen – Dazu aber ganz am Schluss mehr.

Besonderheiten im Angebot: Was ist inklusive?

Der Angebotspreis bezieht sich auf die Ausführung als schüsselfertiges bzw. einzugsfertiges Haus in KfW 40 Plus QNG Bauweise. Mit dabei ist die Luft-Luft Wärmepumpe, eine 6.5kWp Photovoltaik Anlage mit 6,5KWh Speicher. Außen wie innen wird alles komplett ausgebaut. Türen, Treppe, Böden, Wände, Sanitär und Elektrik sind inklusive. Spannend ist, das bei der aktuellen „QNG“ Bauweise auch die Bodenplatte im Preis inklusive ist, bzw. sogar inklusive sein muss aufgrund der Anforderungen an das QNG Zertifikat. Diese hatte ich eigentlich mit 12.000-25.000€ als Teil der Baunebenkosten eingeplant und kann mir dieses Batzen an Geld nun sparen! Auch das Bodengutachten ist inklusive – Nochmals rund 1000€ gespart.
Die Einrichtung der Baustelle inkl. Kran wird mir ebenfalls nicht gesondert berechnet und während der Bauphase sind auch alle grundlegenden Versicherungen im Preis inbegriffen. Bauherren-Haftpflicht, Bauleistungsversicherung, Wohngebäudeversicherung und Baufinanzierungsschutz. Kosten, die ich sonst für 6-12 Monate selbst getragen hätte.
Im Angebotspreis sind auch noch einige aktuelle Aktionen mit berücksichtigt. Dazu eine Preisreduktion bei der Wärmepumpe, eine vergünstigte Photovoltaik Anlage und ein 5% Rabatt, der an der Schlussrechnung abgezogen wird. Diese Aktionen sind wahrscheinlich nicht zu jedem Zeitpunkt verfügbar.

Was fehlt im Angebot?

Mich hat es ziemlich geärgert, dass meine gewünschte Garage sowie der Balkon einfach wortlos aus dem Angebot raus gelassen wurden. Herr Weinmann hat dies so begründet, dass die Planung für solche Bausteine erst mit dem Architekten vorgenommen werden können, da hierfür ein externer Dienstleister mit eingebunden werden muss. Für mich nicht ganz nachvollziehbar, da ja auch die Bodenplatte, die Heizung, die Elektrik, der Innenausbau und wahrscheinlich auch die Dacheindeckung bereits durch externe Firmen übernommen (und durch Bien-Zenker koordiniert) werden. Man hätte mir also zumindest einen groben Preisrahmen nennen können. Jetzt stehe ich völlig ohne eine Idee da, was mich das ganze kosten könnte. Mehr als nur schade!
Ich tippe, dass ich mit Kosten von 40.000-50.000€ für die Garage und den Balkon (inkl. Tiefbau) rechnen muss, habe aber bisher noch keinen Anhaltspunkt, wie korrekt meine Schätzung sein könnte.

Baunebenkosten

Wie erwartet gibt es natürlich auch einige Baunebenkosten, die üblicherweise nicht Teil des Angebots sind. Die Kosten für einige dieser Leistungen wurden jedoch anhängend an das Angebot von Bien-Zenker zumindest geschätzt und ich konnte meine eigene Schätzung etwas anpassen.
Hausanschlüsse der Energieversorger (Frischwasser, Strom, Glasfaser) belaufen sich auf rund 6500€. Meine Schätzung lag bei 10.000-12.000€. Hier bin ich noch ein wenig am Zweifeln, welcher Wert letztlich realistischer ist, da man auch im Netz viele stark schwankende Zahlen liest.
Eine Vermessung liegt wie erwartet bei rund 2000€.
Den Architekten muss ich selbst bezahlen. Für 6150€ übernimmt dieser jedoch alle Planungen und einen großen Teil der Koordination vor Ort. Es handelt sich um einen lokalen Architekten, der ausdrücklich durch Herrn Weinmann empfohlen wurde und nicht durch Bien-Zenker ausgewählt wurde.
Gebühren für Anträge, Ämter, etc. liegen bei rund 2000€. Hier bleibt die Frage offen, ob mein Bauvorhaben ein „genehmigungsfreies Verfahren“ bleibt, oder eine kostspielige Baugenehmigung eingeholt werden muss – Das muss ich mit meinem Architekten noch besprechen.
Mit rund 25.000€ ist der Tiefbau für die Bodenplatte am kostspieligsten. Ich habe diesen Punkt mit 25.000-35.000€ geschätzt und hoffe, dass ich mit dem Aufpreis für den Tiefbau der Garagen-Bodenplatte auch in diesem Rahmen bleiben kann. In diesem Preis ist übrigens der Abtransport des Aushubs nicht inklusive. Dieser kann eine extrem kostspielige Angelegenheit werden, sofern man die Erde nicht auf dem Grundstück lagern oder verteilen kann.
Alles in allem sind die von Bien-Zenker geschätzten Baunebenkosten etwas geringer als meine eigene Schätzung. Schön ist aber insbesondere der Wegfall der Zusatzkosten für die Bodenplatte!

Der Werkvertrag

Die Unterzeichnung des Werkvertrags war nach dem Studieren des Angebots nur noch eine Formsache. Es gibt letztlich nicht sehr viel, was hier an Besonderheiten genannt werden kann.
Wichtig ist natürlich die Rücktrittsklausel in Form einer „aufschiebenden Bedingung“. Bien-Zenker garantiert mir, dass der Vertrag in zwei Fällen ohne weitere Kosten aufgehoben werden kann.
1) Wenn ich eine Absage für die KfW Förderung erhalte
2) Wenn die KfW Förderung nicht mehr existieren sollte
Da ich wie zuvor erwähnt einen Teil der Baukosten mithilfe der KfW (KFN / 297) finanzieren möchte, war diese Klausel für mich sehr wichtig. Diese hat eine Laufzeit von bis zu 15 Monaten nach Unterzeichnung.

Ganz wichtig ist natürlich noch die Information, dass ich mich durch das Unterzeichnen des Vertrags nicht an ein Angebot oder einen Grundriss binde. Mir steht völlig frei, den Grundriss im weiteren Verlauf noch zu verändern oder einen komplett neuen Grundriss zu wählen – Alles ohne weitere Kosten für die Überarbeitung. Sollten mir letztlich also die Mittel für den großen Grundrissentwurf fehlen, so könnte ich auch den rund 60.000€ günstigeren, kleinen Grundrissentwurf wählen.

Mit all diesen Infos bin ich abends dann relativ zufrieden wieder nach Hause gefahren.
Jetzt ist es wichtig, mit meinem Finanzierungsberater Herrn Glaser den Antrag für die KfW Förderung auf den Weg zu bringen. Zuvor muss ich mir durch den Architekten eine Schätzung für den Preis von Garage und Balkon ausarbeiten lassen um alle Kosten für die Finanzierungsplanung zusammen zu haben.

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