Ich berichte über meine Erfahrungen mit der Bemusterung bei Bien-Zenker und nenne alle Aufpreise.
Allgemeines zur Bemusterung
Ich wurde bereits kurz nach der Abgabe des Bauantrags zur Bemusterung bei Bien-Zenker nach Mühlheim-Kärlich eingeladen. Der Termin sollte nur zwei Monate nach dem Bauantrag stattfinden. Im Vergleich zu anderen Bauherren ist das schon fast rekordverdächtig schnell. In der Regel wartet man nach dem Bauantrag rund 3-6 Monate auf einen Termin zur Bemusterung.
Für meine Ausstattungsberatung wurden zwei Tage eingeplant und mir wurde dafür zudem ein Hotelzimmer durch Bien-Zenker gebucht. Das Hotel „Stilvoll“ in Andernach ist zwar klein aber gepflegt und modern.
Die beiden Tage zur Bemusterung waren wirklich sehr angenehm. Ich wurde durch Herrn Kurz beraten und habe mich zu jedem Zeitpunkt gut aufgehoben gefühlt. Die beiden Tage wurden grob in zwei Themen aufgeteilt: Ausstattung und Elektroplanung.
Es wurde schnell deutlich, dass es bei Bien-Zenker eine echte Beratung und keinen Verkauf gibt. Der Berater hat sich darum bemüht, die passenden Produkte und Ausstattungen für mich zu finden. Mehr als ein Mal hat er ganz offen gesagt, wo es möglicherweise auch günstigere Optionen gibt, die genau so hochwertig oder ansprechend sind. Was ich Herrn Kurz darüber hinaus hoch anrechnen muss: An ein paar Stellen hat er mir sogar dazu geraten, das entsprechende Produkt lieber nicht über Bien-Zenker zu beziehen. Denn einige Produkte lassen sich die Partnerfirmen fürstlich bezahlen, obwohl vergleichbare Produkte im Einzelhandel viel günstiger zu erwerben sind. Ich gehe weiter unten auf die Details ein.
Am Ende des ersten und zweiten Tags konnte mir der Berater bereits die Preise für alles außer der Elektroplanung präsentieren.
Ich gehe nachfolgend auf alle gewählten Ausstattungen ein und nenne nach Möglichkeit auch die Preise. Die Preise erhält man nicht immer einzeln pro Produkt, sondern teilweise nur gruppiert nach Raum und Kategorie. Beispielsweise Fenster, Böden, Bäder.
Dach, Fassade, Dachuntersicht, Regenrohre, Fenster, Rolläden
Diese Punkte waren tatsächlich innerhalb weniger Minuten ausgewählt. Ich habe mich für einen klassischen, dunklen Dachstein aus dem Standard entschieden. Dieser bekommt keine zusätzliche Beschichtung, da ich keine erhöhte Belastung durch angrenzende Vegetation habe.
Die Fassade wird weiß verputzt. Kein Aufpreis.
Die Regenfallrohre bleiben ohne Aufpreis verzinkt. Dunkel beschichtete Regenfallrohre sind sehr anfällig für Kratzer unter denen dann wiederum die verzinkte Oberfläche durchscheinen würde.
Die Dachuntersicht in Holz wird Anthrazit ohne Aufpreis.
Die Fenster werden auf der Außenseite Anthrazit. Das bedeutet einen Aufpreis von 50-150€ pro Fenster. Den exakten Preis kann ich nicht nennen, da ich nur die Aufpreise für alle Fensteroptionen (Farbe, Fensterbank, Rolladenoption etc.) pro Raum erhalte.
Die Führungsschienen für die Rolläden bleiben Weiß, da es ein Aufpreis von mehreren tausend Euro gewesen wäre, diese folieren zu lassen. Da Sie angrenzend zur weißen Putzfassade verlaufen, sollte die fehlende Folierung nicht so stark auffallen. Eine der wenigen Entscheidungen, bei denen ich mir weiterhin sehr unschlüssig bin. Mir kommt es so vor, als wäre die Farbe der Führungsschienen nur bei Bien-Zenker ein großes Thema. Ich habe bisher keinen anderen Bauträger gesehen, bei dem dieses Detail einen so großen Aufpreis kostet.
Die Rolläden und Raffstore Lamellen werden in Silber ausgeführt, was keinen Aufpreis bedeutet. Weiß finde ich zu langweilig und Anthrazit würde sich zu sehr aufheizen.
Rolläden, Raffstores, Gruppensteuerung
Ein Fertighaus profitiert stark davon, gut verschattet zu werden. Daher habe ich mich bei 8 Fenstern für Raffstores sowie eine Gruppensteuerung von 10 Rolläden/Raffstores per Funk entschieden. Diese Fenster sind zu großen Teilen nach Süden und westen ausgerichtet und können bei einem sonnigen Tag morgens per Fernbedienung zusammen heruntergelassen werden.
Raffstores bzw. Lamellenjalousien kosten relativ wenig Aufpreis. Geschätzt (ich kenne nur die Summen aller Fensteroptionen zusammen) rund 50-100€ pro Fenster.
Für eine Funksteuerung benötigt man andere Motoren von Somfy, die ebenfalls nochmals jeweils schätzungsweise 50-100€ Aufpreis kosten. Die Fernbedienung selbst kostet 207€. Man könnte aber auch einen WLAN Hub mit App von Somfy nutzen.
Ich habe mich gegen einen „Windwächter“ für die Raffstores entschieden, welcher diese bei starkem Wind automatisch einfährt. Dieser hätte einen recht großen Aufpreis bedeutet. In der Regel würde ich die Raffstores sowieso nur bei gutem Wetter herunter lassen. Erst bei Windstärken über 50kmh müssen diese zwingend eingefahren werden.
Haustür
Ich habe mich für eine Haustür mit Fingerprint Funktion entschieden. Ähnlich wie schon bei meinem Auto möchte ich auch bei meinem Haus nicht jeden Tag nach dem Schlüssel kramen. Und man muss nicht immer erst alle Einkäufe abstellen um die Tür aufzuschließen.
Es ist eine Kera K11.2.-1S Tür in Anthrazit (innen und außen) mit Milchglas Scheibe und 80cm Griff.
Diese Tür liegt laut Berater „eine Stufe“ über der Standard Tür. Die Haustür aus dem Standard habe ich aufgrund des riesigen Glaselements nicht genommen, sie wäre aber ebenfalls Kompatibel mit dem Motorschloss / Fingerprint.
Der Aufpreis für die Haustür mit Fingerprint und 80cm Griff außen liegt bei 3.646€.
Absturzgeländer Dachgeschoss
Im Standard erhalten bodentiefe Fenster mit Öffnungsflügel im Dachgeschoss ein Absturzgeländer. Der sogenannte „französische Balkon“ ist verzinkt und wirklich nicht schön. Für einen relativ hohen Aufpreis könnte er jedoch pulverbeschichtet werden. Ein Wechsel auf ein Glaselement in der Fensterlaibung ist dagegen kaum teurer. Es kostet mich 677€ Mehrpreis.
Das Schiebetür Drama
Von Beginn an war eine 2.80m Schiebetür im Wohnbereich eingeplant. Diese wird jedoch nicht als Hebe-Schiebetür ausgeführt, sondern als Kipp-Schiebetür. Mir war lange Zeit nicht bewusst, dass es zwei verschiedene Möglichkeiten für eine solche Schiebetür gibt. Die Kipp-Schiebetür konnte in der Ausstellung ausprobiert werden und ich empfinde sie kompliziert und fehleranfällig. Außerdem kann man sie von außen nicht schließen.
Ein Wechsel auf eine Hebe-Schiebetür hätte mich über zweitausend Euro Aufpreis gekostet. Zudem bedeutet der Wechsel eine 3cm Wandaufdopplung. Diese müsste entlang der gesamten Wand ausgeführt werden und hätte mit großer Wahrscheinlichkeit meine Küchenplanung beeinflusst. Ich habe mich also letztlich gegen einen Wechsel entschieden. Da ich drei Terrassentüren im Wohn-/Ess-/Kochbereich habe, dürfte die Schiebetür nicht ständig in Gebrauch sein. Ich kann mich also mit der etwas eigenwilligen Bedienung wahrscheinlich gut abfinden.
Fensterbänke und Fenstergriffe
Mich hat es geärgert, zu erfahren, dass die standard Austrittsstufe für Terrassentüren nicht trittfest ist und unbedingt ersetzt werden sollte. Das kommt von der inzwischen nicht mehr üblichen Anschlussart einer schwellenfreien Terrasse. Diese wurde bis vor wenigen Jahren noch mit einem Gitter ausgeführt, welches dann über der Austrittsstufe liegen würde. Meine Terrasse ist nicht schwellenfrei und wird 5cm unterhalb der Fassade direkt an den Sockel angeschlossen, daher benötige ich eine Trittstufe aus Naturstein.
Ich habe mich für die günstigste Variante entschieden. Diese kostet mich glaube ich rund 100€ pro Tür.
Die außenliegenden Fensterbänke werden anthrazit – Sogar ohne Aufpreis.
Die innenliegenden Fensterbänke waren keine einfache Entscheidung für mich. Irgendwie sehen alle Fensterbänke komisch aus. Letztlich habe ich mich für eine weiße Fensterbank aus dem Standard entschieden. Diese soll in der kürzesten von drei wählbaren Tiefen ausgeführt werden, da ich diese nicht für Pflanzen o.ä. verwende.
Die Griffe für die Fenster werden ohne Aufpreis in Titan Optik ausgeführt. Sie erhalten kein Schloss oder weitere teure Sicherheitsoptionen.
Innenwände / Farben
Die Gestaltung der Innenwände habe ich am zweiten Tag der Bemusterung nochmals über den Haufen geworfen, da mein Budget noch nicht ausgereizt war. Im Standard erhält man eine relativ grobe Q2 Spachtelung mit Raufasertapete. Ich habe mich dazu entschieden, in den Wohnräumen eine Q3 Spachtelung mit gestrichenem Malervlies zu wählen. Diele/Treppenhaus/Empore, Wohnen/Essen/Kochen, Schlafzimmer, Arbeitszimmer. Diese Ausführung sieht deutlich hochwertiger aus, kostet aber auch einiges an Aufpreis. Als Berechnungsgrundlage wird die Wandfläche genommen. Wenn man grob überschlägt, könnte man anhand der Grundfläche 25-30€ pro m2 ansetzen.
Drei Wände erhalten zudem eine abgetönte Wandfarbe in einem leicht sandfarbenen, warmen Ton.
Innentüren
Ich habe mich für weiße Innentüren aus dem Standard mit einem leicht kalten Farbton entschieden. Zudem sind die Beschläge aus dem Standard.
Leider gefällt mir die Griffmulde der Schiebetür der Speisekammer gar nicht. Sie sieht so richt nach 60er Jahre Bad aus. Leider sind die Alternativen aufgeklebt und sehen auch nicht viel besser aus.
Wer meinen Grundriss kennt, weiß, dass ich im Schlafzimmer eine besondere Tür habe. In frühen Entwürfen war eine Glas Schiebetür eingeplant. Auf Anraten des Architekten wurde es dann eine doppelflüglige Tür mit Oberlicht. Nun hat Bien-Zenker das Oberlicht aber kommentarlos aus den Ausführungsvorplänen gelöscht. Der Berater konnte dies zwar nicht erklären, hat jedoch angemerkt, dass er sich nicht sicher ist, ob Bien-Zenker ein solches Oberlicht überhaupt anbietet. Und wenn doch, dann könnte er sich vorstellen, dass so etwas einen extremen Aufpreis bedeuten würde. Letztlich wurde mein Wunsch nach einer Sichtachse zwischen Treppenhaus und Schlafzimmer mit Blick in den Garten fast komplett zunichte gemacht – Schade!
Böden
Die Böden sind ein wichtiger Punkt für mich und ich habe dafür einiges an Mehrkosten einkalkuliert. Letztlich waren die Kosten aber noch im Rahmen.
Im gesamten Erdgeschoss werden 30x60cm Fliesen verlegt. In den Wohnbereichen werden es Fliesen in Holzoptik. Im WC und Technikraum habe ich mich für dunkle Fliesen entschieden.
Im Dachgeschoss setze ich auf Vinylboden und die gleichen dunklen Fliesen im Bad.
Der Aufpreis für alle gewählten Böden liegt bei mir bei rund 5.000€ insgesamt. Mir wurden pauschal rund 29.000€ gutgeschrieben und ich habe für alle Böden insgesamt rund 34.000€ gezahlt.
Rechnerisch waren in meinem Werkvertrag also über 150€ pro m2 bereits eingeplant. Wenn man bedenkt, dass im Standard zu großen Teilen ein (angeblich) rund 60€ pro m2 Laminat und nur wenig geflieste Räume enthalten sind, dann war mein Werkvertrag erstaunlich großzügig.
Die Preise für Fliesen liegen bei rund 180-190€ pro m2 – Abzüglich der Böden im Standard.
Die Preise für Vinyl liegen bei rund 120€ pro m2 – Abzüglich der Böden im Standard.
Treppe
Da mir die Treppe im Musterhaus Zweibrücken im Eiche-Look nicht gefallen hat, habe ich schon früh geschaut, welche Alternativen ich habe. Zum Glück wurde ich im Standard fündig und habe mich ohne Aufpreis für die „Nordic“ Treppe entschieden. Hier sind die Antrittspfosten und Wangen weiß lackiert, der Handlauf und die Stufen in Eiche gehalten und die Geländerführung in Metall. Eine gute Mischung, die nicht so Drückend wirkt, wie eine Treppe komplett in Holzoptik. Andere Alternativen mit mehr Glas oder Metall können teilweise über 8.000€ Aufpreis kosten.
Bad Bemusterung
Die Planung der Bäder war leider eine Enttäuschung. Aufgrund der absolut wahnsinnigen Preise wurde mir davon abgeraten, Unterschränke sowie Spiegelschränke zu beziehen. Unter lächerlichen 5.000€ hätte ich keine Auswahl an Badmöbeln erhalten, so der Berater. Also habe ich nur die „Keramik“ und Armaturen bemustert und werde mich um Schränke selbst kümmern müssen.
Außerdem verbietet mir das QNG Zertifikat eine Badewanne, die größer als 180x80cm ist, da sie sonst zu viel Wasser fassen könnte und daher nicht mehr klimafreundlich genug wäre. Das Baden mit dem Partner wird also fast unmöglich. Danke, du Regel-wahnsinniges Deutschland!
Trotz allem konnte ich meine Wünsche zumindest in Sachen Keramik und Armaturen umsetzen.
Ins Duschbad im EG kommt ein spülrandloses WC aus dem Standard sowie ein 52cm Waschtisch aus dem Standard. Ich habe mich für eine höhere und längere „Hans Grohe Metropol“ Armatur entschieden. Die Dusche erhält eine hübsche „Vernis Shape Showerpipe 230“ von Hansgrohe. Beide Armaturen kosten mich einige hundert Euro Aufpreis. Ärgerlich ist, dass ich die Glas Seitenwand und Drehtüre für die Dusche extra bezahlen muss, obwohl die Dusche schon Teil des Werkvertrags war!
Sonderbar: Mein Bauantrag enthielt ausdrücklich eine bodengleich geflieste Dusche – Das hat Bien-Zenker gekonnt ignoriert. Das ist aber letztlich nicht so dramatisch. Denn Rollstuhlgerecht ist das sehr kleine Dusch-WC im Erdgeschoss sowieso nicht. „Barrierearm“ mit 5cm hoher Duschwanne in 90x75cm anstatt „barrierefrei“ wird für eine mögliche Nutzung im Alter auch ausreichend sein.
Das Bad im DG erhält ein etwas hübscheres WC für einige hundert Euro Aufpreis. Als Waschtisch habe ich den 90cm Keramag iCon gewählt. Es kommt erneut die Hans Grohe Metropol Armatur zum Einsatz. Die Dusche erhält die Hand Grohe „Croma Select S Showerpipe 280“. Die Badewanne ist von Richter & Frenzel aus der „Mystyle 2.0“ Serie in 180x80cm. Als Zulauf habe ich einen Hans Grohe „Vivenis“ Wannenmischer gewählt.
Wie zuvor erwähnt, habe ich mich dafür entschieden, die L-Wand der Dusche auf rund 50cm Wandhoch verlaufen zu lassen und eine 70cm Glasscheibe daran anschließen zu lassen.
Wie bereits bei den Böden wurde mir zur Berechnung der Preise erst einmal alles aus dem Standard gutgeschrieben. Ich erhalte 9600€ zurück und gebe 13.300€ aus. Ein Mehrpreis von rund 3700€.
Die Schränke für das Bad muss ich aber noch selbst besorgen. Ich tippe auf Kosten von 1500-2500€.
Das leidige Thema Konvektor / Zuheizer
Bäder und sogenannte Nebenräume werden nicht durch die Wärmepumpe beheizt, sondern hier wird höchstens Luft abgesaugt. Daher muss ich sogenannte Konvektoren als elektrische Zuheizer verbauen. Das ist aber gleich aus mehreren Gründen ein Problem.
Der Zuheizer aus dem Standard ist ein absolut abscheulich aussehendes Gerät, was nach 80er Jahre Großraumbüro aussieht. Im DG Bad habe ich diesen für 1310€ gegen einen 50x200cm Handtuchheizkörper getauscht. Dieser sieht deutlich schöner aus, jedoch muss man für die proprietären Handtuchstangen einzeln zahlen.
Ich benötige weder in der offenen Ankleide noch im Technikraum eine Elektroheizung. Aber auch hier macht mir das QNG Zertifikat wieder einen Strich durch die Rechnung: Ich bin dazu verpflichtet „entsprechend der Heizlastberechnung“ auch in diesen Räumen einen Konvektor anzubringen.
Da ich jeden Tag daran vorbei laufen muss, habe ich mich zähneknirschend auch für einen „schöneren“ Konvektor in der Ankleide entschieden. Dieser kostet mich zwar lächerliche 890€ Aufpreis. Aber das ist mir einfach lieber, als das Gerät direkt nach der Hausübergabe abzuschrauben und die dahinter liegende Wand aufgrund der Bohrlöcher neu tapezieren zu müssen.
Schalter, Steckdosen und Klingel
Ich habe mich für die Schalterserie M-Smart aus dem Standard entschieden. Alle anderen Optionen haben mir nicht gefallen oder rechtfertigen einen zusätzlichen Aufpreis nicht. Steckdosen mit USB Anschluss kosten übrigens lächerliche 150€ Aufpreis – Nein danke!
Das Thema Türklingel wurde dagegen länger besprochen. Bien-Zenker bietet zwar auch Türsprechanlagen mit Kamera und WLAN, der Berater hat mir aber davon abgeraten. Preislich sind diese Lösungen zu hoch angesetzt und zudem wäre die Bedienbarkeit eher schlecht. Ich werde eine normale Klingel und eine eigene Überwachungskamera nutzen. Ich benötige nämlich weder eine Sprechanlage noch einen Türöffner. Zumindest die Funktion einer Sprechanlage könnte auch eine moderne Überwachungskamera mit Mikrofon und Lautsprecher übernehmen.
Elektro Bemusterung
Herr Kurz war sehr froh darüber, dass ich meine eigene Elektroplanung im Vorfeld in Photoshop umgesetzt habe. Er hätte bisher noch keinen so gut vorbereiteten Bauherren gesehen – Selbst gelernte Elektriker haben keinen so sauberen und detaillierten Plan dabei.
So konnten wir ganz geordnet alle Räume besprechen. Der Berater hat dabei alle Wünsche nochmals händisch in die Ausführungsvorpläne übertragen.
Wer meine Pläne bereits angeschaut hat, wird wissen, dass ich relativ viele zusätzliche Anschlüsse eingeplant habe. Weitere Steckdosen, viele Lichtschalter und vor allen Dingen viele Netzwerkanschlüsse.
Nahezu alles, was ich mir gewünscht hatte, konnte der Berater auch übertragen. Insbesondere die bauseitigen Erdkabel können entgegen meiner Befürchtungen doch von Bien-Zenker ausgeführt werden. Das freut mich sehr, denn es erspart mir viel Stress und die Beauftragung eines externen Elektrikers.
Drei Wünsche konnten leider aufgrund der enormen Mehrkosten nicht umgesetzt werden. Die Steckdosen im Boden neben dem Esstisch hätten nicht nur 322€ pro Steckdose gekostet, sondern auch noch einen 1204€ teuren „Bodentank“ im Estrich benötigt. Leider wurde dieser Wunsch daher komplett gestrichen.
Ich habe alle Deckenspots gegen Lichtauslässe getauscht. Denn die Deckenspots im Dachgeschoss hätten ein zusätzliches Thermo-Gehäuse benötigt, welches mich nochmals 160€ pro Spot gekostet hätte. Dieses Gehäuse wird trotz moderner und LED Technik ohne Hitzeentwicklung weiterhin verbaut, da man als Bauherr nachträglich noch Halogen Birnen einbauen könnte, die heiß werden können. Um nicht haftbar für einen Brand der Geschossdämmung in der DG Decke gemacht zu werden, verbaut Bien-Zenker also weiterhin diese teuren Gehäuse. Daher habe ich mich an allen Positionen, an denen eigentlich Spots geplant waren, für Deckenauslässe entschieden. Diese werden dann mit Aufbau / Aufputz Spots bestückt. Auch im Erdgeschoss, damit die Beleuchtung einheitlich wirkt.
Das „Patchen“ der Netzwerkkabel in ein Patchpanel im Technikraum werde ich extern vergeben. Bien-Zenker berechnet dafür nämlich mehrere tausend Euro. Zudem erhält man das Patchpanel nur in einem Paket mit inkludiertem Serverschrank, was für mich nicht in Frage kommen würde. Alle weiteren Netzwerkanschlüsse werden jedoch als Dosen oder mit Steckern ausgeführt.
Die gesamte „IuK“ (Informations- und Kommunikationstechnik) wird – Anders als eigentlich durch DIN Normen gefordert – Nicht in Leerrohren ausgeführt. Von der Praxis, alle Leitungen relativ ungeordnet in die Wände zu werfen, rückt Bien-Zenker auch nicht ab. Das ist in meinen Augen sehr ärgerlich. So kann man nie mehr Kabel nachträglich in die Wände ziehen, ohne diese aufzuschneiden.
Die Preise für die Elektroplanung wurden bei der Bemusterung noch nicht berechnet. Sie werden erst nachträglich durch die Planungsabteilung berechnet. Ärgerlich, sofern man den Endpreis erst später erfährt und dann entweder noch freies Budget oder sogar fehlendes Budget hat. Da aufgrund der fehlenden Leerrohre eine nachträgliche Ergänzung bei Strom- und Netzwerkverkabelung fast unmöglich ist, bleibe ich jedoch bei meiner Vorgehensweise „besser haben als brauchen“.
Gesamtpreis Bemusterung
Im Zuge der Bemusterung erhält man die Gesamtpreise für alle Änderungen außer der Elektroplanung.
Insgesamt belaufen sich die kosten für meine Bemusterung auf 21.500€.
Grob überschlagen sollte die Elektroplanung zusätzlich einen Aufpreis von 8.000-12.000€ für mich bedeuten. (Finaler Wert folgt)
Letztlich liege ich am oberen Ende meines eingeplanten Budgets für die Bemusterung.