Die KfW 297 Förderung für klimafreundliche Neubauten (KFN) wurde der Zeit seit der Unterzeichnung des Werkvertrags eingestellt. Eigentlich hätte dies für mich bedeutet, auf eine neue KfW Förderung zu warten. Denn noch im Dezember gab es erste Gerüchte dazu, dass im Februar neue Fördermittel zur Verfügung stehen.
Aber irgendwie ist es plötzlich doch wieder unklar, ob ich mit oder ohne die KfW Förderung finanzieren werde.

Unterlagen Marathon

Wie zuvor erwähnt haben mir mehrere Ansprechpartner die Arbeit des unabhängigen Finanzierungsberaters Thomas Glaser schon früh empfohlen. Da ich keine enge Bindung zu meiner Hausbank habe, wollte ich mich gerne unabhängig beraten lassen. Herr Glaser hat als unabhängiger Berater Zugriff auf die Angebote von über 100 Banken.
Herr Glaser hat eine Vielzahl von Dokumenten bei mir angefragt. Vor allem meine Einkünfte und die bereits getätigten Zahlungen für das Grundstück waren relevant. Manche Dokumente hat der Finanzierungsberater jedoch mehrfach angefragt, da die Banken diese ein einer spezifischen „Form“ benötigen würden. Das war manchmal ein etwas irritierender Mehraufwand für mich.

KfW Förderungen nicht Teil der Angebote

Gegen Ende Januar waren dann alle Unterlagen in der passenden Form bei Herrn Glaser. Auch ein Gesprächstermin konnte umgesetzt werden.
Während des Zoom Meetings hat mir der Finanzierungsberater dann die Angebote der Banken präsentiert. Das waren jedoch ausnahmslos klassische Darlehen und keine KfW Förderkredite.
Erst auf meine explizite Nachfrage hin, hat sich Thomas Glaser dazu geäußert. Er hat mich darauf hingewiesen, dass die Zinsen „laut seinen Quellen“ bald wieder steigen könnten und er mir daher die Möglichkeit aufzeigen will, ein klassisches Darlehen zu wählen. Da die Konditionen der Förderungen noch nicht veröffentlicht wurden, könnte er diese noch nicht mit ein Angebot einbeziehen. Er wüsste zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht, wann und in welcher Form die Förderungen wieder starten. Sofern ich abwarte und es letztlich doch keine passenden Förderungen geben sollte, müsste ich später erneut nach einem klassischen Darlehen suchen und die höheren Zinsen ein Kauf nehmen.
Das hat mich natürlich verunsichert, denn eigentlich sprach schon zu diesem Zeitpunkt alles dafür, dass die Förderungen bald wieder starten.
Außerdem hat es mich geärgert, ganz ohne eine Erklärung plötzlich nur klassische Darlehen präsentiert zu bekommen. Denn einige Wochen zuvor hatte ich dem Finanzierungsberater bereits ausdrücklich gesagt, dass für mich nur eine KfW Förderung in Frage kommt – Andere Finanzierungsformen standen in allen vorherigen Korrespondenzen nie zur Debatte. In diesem Moment habe ich mich gefragt, ob hier nur ein schneller Vertragsabschluss angestrebt wurde anstatt einer gewissenhaften Beratung anhand der Kundenwünsche.

Pressemeldungen zur KfW Förderung

Es ist zum aktuellen Zeitpunkt (Ende Januar 2024) relativ sicher, dass es neue KfW KFN Förderungen geben soll. Auf der KfW Webseite steht seit Anfang Januar:

„Neue Anträge können gestellt werden, sobald der Bundes­haushalt 2024 in Kraft getreten ist und die KfW vom Bund er­mächtigt worden ist, über ent­sprechende Bundes­mittel für neue Förder­zusagen zu verfügen. Dieser Rahmen des Gesetz­gebers bzw. des Bundes wird voraus­sichtlich Anfang Februar 2024 vor­liegen. Über den genauen Zeit­punkt, ab dem wieder Anträge gestellt werden können, werden wir Sie auf dieser Seite informieren“

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Neubau/F%C3%B6rderprodukte/Klimafreundlicher-Neubau-Wohngeb%C3%A4ude-(297-298)/

Und dazu berichten diverse Medien im Rahmen des beschlossenen Bundeshaushalts ähnliches. Die Förderung für klimafreundliche Neubauten soll mit einem Budget von über einer Milliarde Euro im Februar wieder anlaufen:

Das KfW-Förderprogramm für Klimafreundlichen Neubau (KFN) soll ab Februar wieder anlaufen. Der Fördertopf soll zunächst 750 Millionen Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds enthalten, kündigte Geywitz nach einem Bericht im Handelsblatt an

https://bi-medien.de/fachzeitschriften/baumagazin/wirtschaft-politik/kfw-foerderung-wohnungsbau-foerderung-startet-im-februar-mit-750-millionen-euro-b17107
Über: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wohnungsbau-bund-foerdert-bau-von-erschwinglichen-wohnungen-mit-milliarden/100008414.html

Was aus den Berichten hervor geht, ist der Fokus auf den Wohnungsbau. Die meisten Artikel sprechen davon, dass die Fördermittel besonders für den Bau von günstigen Mietwohnungen genutzt werden sollen. Ob Fördermittel für Einfamilienhäuser beantragt werden können, wird in den meisten Meldungen nicht erwähnt. Lediglich ein Bericht mutmaßt, dass die Förderung für den Wohnungsbau „eine zusätzliche Säule“ der KFN Förderung werden soll.

Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN):
Dieses KfW-Förderprogramm soll neben WEF und KFN zur dritten Säule der Förderung des Wohnungsneubaus werden. Damit sollen Anreize für den Bau von Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment geschaffen werden. Der Haushaltsauschuss des Bundestags hatte erst in seiner Bereinigungssitzung am Donnerstag vergangener Woche den Weg für das neue Programm frei gemacht.

https://www.holz-haus-bauen.de/2024/01/29/20-jahre-zinsbindung-bei-kfw-foerderung-fuer-wohneigentum/

Wie geht es mit meiner Finanzierung weiter?

Ich habe Herrn Glaser nach kurzer Bedenkzeit darüber informiert, dass ich die Details der Förderung (wie von Anfang an geplant) abwarten möchte anstatt völlig überhastet ein teures, klassisches Darlehen zu wählen. Mithilfe des KfW Programms könnte ich zwischen 20-30.000€ zu sparen und möchte dies nicht wie bereits im Dezember erneut verpassen.

Ich habe im Anschluss auch nochmals Rücksprache mit meinem Bien-Zenker Vertreter Frank Weinmann gehalten. Er hat leider auch keine weiteren Informationen und hat mich wissen lassen, dass selbst die Führungsetage von Bien-Zenker nicht mehr als das weiß, was aus den Presseberichten hervorgeht.
Er kann verstehen, dass ich verunsichert bin und abwarten möchte. Laut seiner Aussage ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch, in den kommenden 1-2 Wochen bis Anfang Februar Klarheit über die Förderkonditionen zu bekommen.

Ohne Förderung dann mit KfW 55 Bauweise?

Was also, wenn die Förderung doch nicht kommt? Prinzipiell muss sich dann nichts an meinem Projekt ändern. Ich könnte das Haus weiterhin mit einer klassischen Finanzierung umsetzen.
Aber ohne Förderung besteht auch keine Pflicht für mich, die vergleichsweise teure KfW 40 Plus QNG Bauweise umzusetzen. Eine KfW 55 Bauweise wäre letztlich preiswerter und ich könnte durch die gesparten Baukosten ein kleineres Darlehen wählen. Oder mir bleibt ein größeres Budget für die Bemusterung sowie die Außenanlagen.
Unterm Strich würden auch die Energiekosten nicht so stark steigen, da ich weiterhin auf Photovoltaik mit Speicher und eine Wärmepumpe mit Lüftungsfunktion setzen würde. Ich rechne bei den aktuellen Strompreisen mit Mehrkosten von vielleicht 400-800€ pro Jahr.
Ob sich eine günstigere Bauweise letztlich wirklich rentiert, ist dabei aber eine hoch spekulative Angelegenheit. Wenn die Strompreise in den nächsten Jahrzehnten nicht um ein Vielfaches steigen, könnte es sich für mich rentieren unterm Strich 20.000-30.000€ beim Bau zu sparen. Wenn die Strompreise jedoch explodieren sollten, wäre ich mit einem sparsameren Haus deutlich besser beraten.

Zum Glück musste ich nicht mehr lange über diese Entscheidung nachdenken!

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Ich freue mich über Eure Kommentare!

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